Apenheul kämpft für das Überleben der Blauaugenmakis

Niederländischer Affenpark übernimmt zentrale Rolle im europäischen Schutzprogramm

28.10.2025

Der niederländische Tierpark Apenheul übernimmt eine Schlüsselrolle im europäischen Erhaltungsprogramm für Blauaugenmakis – eine der am stärksten bedrohten Primatenarten weltweit. Gemeinsam mit dem französischen Zoo de Mulhouse wird Apenheul in den kommenden Jahren an der Sicherung und dem Aufbau einer gesunden Zoopopulation arbeiten. Das Ziel: die Fortpflanzung und der langfristiger Arterhalt.

Europäische Zusammenarbeit für das Überleben einer seltenen Art

In freier Wildbahn kommt der Blauaugenmaki ausschließlich in einem kleinen Gebiet im Nordwesten Madagaskars vor. Durch massive Abholzung und Wilderei ist der Bestand dramatisch zurückgegangen. Auch in europäischen Zoos ist die Lage kritisch: Aktuell leben nur noch 19 Tiere in ganz Europa. Um dem entgegenzuwirken, haben sich sechs zoologische Einrichtungen zusammengeschlossen und beschlossen, Tiere gezielt nach Apenheul und Zoo de Mulhouse zu bringen. Dort sollen neue Gruppen entstehen, um die genetische Vielfalt zu stärken und die Fortpflanzung zu fördern.

Einzigartig in den Niederlanden

Die letzte erfolgreiche Geburt dieser Art in Europa fand 2022 im Apenheul statt. Der Affenpark ist zudem aktuell der einzige Zoo in den Niederlanden, in dem Blauaugenmakis gehalten werden. Mit der Ankunft weiterer Tiere wächst der Bestand im Park auf insgesamt fünf Individuen. Dank langjähriger Erfahrung in den Bereichen Verhaltensbeobachtung, Populationsmanagement und Artenschutz gilt Apenheul als idealer Standort für dieses bedeutende Projekt.

Auch in Madagaskar engagiert sich Apenheul bereits seit vielen Jahren: Die Stiftung Stichting Apenheul unterstützt dort konkrete Projekte zum Schutz der Blauaugenmakis und ihres natürlichen Lebensraums – darunter Aufforstungsmaßnahmen, Waldschutz und das Verbinden isolierter Lebensräume.

Wissenschaft trifft Verantwortung

„Wir sind stolz, dass Apenheul als einer der führenden Zoos in Europa ausgewählt wurde, um aktiv zur Zukunft dieser einzigartigen Art beizutragen“, sagt Willeke Huizinga, Zoologische Leiterin der Stiftung Apenheul. „Das zeigt, wie sehr unsere Expertise geschätzt wird – und dass wir gemeinsam mit unseren Partnern einen echten Unterschied machen können.“

Das Projekt steht im Einklang mit der Mission des Parks: Menschen zu inspirieren, sich für den Schutz unserer Welt und ihrer Tierwelt einzusetzen – sowohl in Zoos als auch in freier Wildbahn.

Besuchsmöglichkeiten und Ausblick

Apenheul ist noch bis zum 9. November regulär für Besucher geöffnet. Danach sind Gruppenbesuche nach Voranmeldung möglich. Der Blauaugenmaki, der bereits im Park lebt, kann derzeit beobachtet werden. Ab dem 20. März 2026 – mit Beginn der neuen Saison – sollen dann auch die neuen Tiere für Besucher zu sehen sein.

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