Brauner Wollaffe
Lagothrix lagotricha
Lebensraum
Tropischer Regenwald, Tieflandwald
Futter
Früchte, Blätter und Blumen
Gewicht
♂ ± 7,5 kg | ♀ ± 5,5 kg
Alter
10 bis 25 Jahren
IUCN Status
Kwetsbaar
Aussehen
Wollaffen haben ein dichtes, wolliges Fell in Grau- oder Brauntönen. Kopf, Gesicht und Bauch sind etwas dunkler. Sie besitzen einen langen Schwanz, den sie wie eine zusätzliche Hand verwenden. Die Spitze des Schwanzes ist unbehaart, was für zusätzlichen Halt sorgt. Wollaffen können problemlos mit ihrem gesamten Gewicht an ihrem Schwanz hängen! Selbst wenn sie auf allen Vieren laufen, nutzen sie ihren Schwanz, um sich an den Ästen über ihnen festzuhalten. Männliche Wollaffen besitzen außerdem Duftdrüsen im Brustbereich, mit denen sie ihr Revier markieren.
Lebensraum
Wollaffen leben in den Regenwäldern Südamerikas, insbesondere in Brasilien, Kolumbien, Ecuador und Peru. Sie halten sich hauptsächlich in den Baumkronen auf, da sich am Boden gefährliche Raubtiere befinden. Glücklicherweise bieten die Bäume genügend Nahrung, sodass sie das schützende Blätterdach nicht verlassen müssen.
Lebensweise
Wollaffen leben in großen, gemischten Gruppen aus Männchen und Weibchen. Manche Gruppen bestehen aus bis zu 50 Tieren! Wenn das Nahrungsangebot knapp ist, teilt sich die Gruppe in kleinere Einheiten auf. Die Führungsrolle wird von einem der älteren Männchen übernommen. Kommt es zu Streit zwischen zwei Tieren, sorgt der Anführer für Ruhe und Ordnung.
Verhalten
Wollaffen sind hauptsächlich tagaktiv. Sie ruhen sich viel aus, gehen aber auch regelmäßig auf Nahrungssuche. Ihre Sprache unterscheidet sich deutlich von anderen Tieren: Sie verständigen sich durch Gesten wie Kopfschütteln, Zähneklappern oder das Schütteln von Ästen. Zudem nutzen sie verschiedene (faszinierende) Laute und Düfte, um sich in den dichten Regenwäldern nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn sie einander begrüßen, halten sie eine Hand vor den Mund und erzeugen ein schmatzendes Geräusch. Männliche Wollaffen besitzen Duftdrüsen im Brustbereich. Sie reiben ihre Brust mit den Händen, um Duftstoffe freizusetzen, die sie dann an Bäumen und Ästen hinterlassen. Damit warnen sie Eindringlinge und signalisieren: „Bleibt fern. In diesem Gebiet leben wir!“ Zu den natürlichen Feinden der Wollaffen zählen Jaguare und Adler. Doch dank der vielen wachsamen Augen in der Gruppe können sie Gefahren schnell erkennen. Sobald ein Affe einen Warnruf ausstößt, ist die gesamte Gruppe alarmiert. Die Männchen wissen dann genau, was sie unternehmen müssen, um die Gruppe zu schützen.

Fortpflanzung
Weibliche Wollaffen werden mit etwa sechs Jahren geschlechtsreif. Dann paaren sie sich mit mehreren Männchen, die ab ihrem 8. Lebensjahr zeugungsfähig sind. Die Weibchen können alle drei Jahre trächtig werden. Das Neugeborene klammert sich sofort mit Händen und Füßen an das dichte Bauchfell der Mutter. Nach einigen Wochen wechselt es auf den Rücken der Mutter und wickelt seinen Schwanz um ihren. Das Jungtier wird zwischen 9 und 12 Monate lang gesäugt. Nach etwa einem halben Jahr beginnt es, die Umgebung eigenständig zu erkunden, wird mutiger und lernt auf spielerische Weise die Regeln der Gruppe. Bei Gefahr flüchtet es jedoch sofort zurück zur Mutter. Die Jungtiere wissen ganz genau, wer ihre Mutter ist, jedoch nicht, wer ihr Vater ist. Wenn die Weibchen erwachsen sind, verlassen sie ihre Geburtsgruppe, um sich einer anderen Gruppe anzuschließen und dort Nachwuchs zu bekommen.
Situation in der Wildnis
Wollaffen sind in freier Wildbahn vielen Bedrohungen ausgesetzt. Die Wälder, in denen sie leben, werden gerodet und verbrannt, um Platz für Landwirtschaft, Straßen oder Staudämme zu schaffen. Zusätzlich werden junge Wollaffen illegal gejagt und als Haustiere verkauft.

In Apenheul
Apenheul wurde 1971 unter dem Namen „Wollaffen-Schutzgebiet Apenheul“ mit fünf Wollaffen eröffnet. Diese Affenart spielt also eine ganz besondere Rolle in unserer Geschichte. Früher liefen die weiblichen Wollaffen und ihre Jungen frei zwischen den Besuchern herum. Dies wurde 1999 beendet, da es den Wollaffen nicht so gut ging. Um ihnen eine stabile und natürliche Umgebung zu bieten, bekamen sie damals ein festes Zuhause auf einer der Affeninseln in Apenheul. Apenheul ist der einzige Tierpark in den Niederlanden, in dem Wollaffen leben.
Wussten Sie schon?
Da braune Wollaffen hoch oben in den Bäumen leben, lässt sich nur schwer feststellen, wie genau die Ernährung der Tiere aussieht. Auch über die lebenswichtigen Nährstoffe in den Pflanzen, die die Tiere konsumieren, weiß man nicht sehr viel. Diese Wissenslücke erschwert die Haltung von Wollaffen deutlich, weshalb man sie nur sehr selten in Tierparks findet. Umso beeindruckender ist es, dass man die Tiere in Apenheul bewundern kann!
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Täglich geöffnet
von 10.00 bis 17.00